Ich umrundete La Gomera auf dem Küstenpfad GR132 (Costas de La Gomera) in 7 Wandertagen. Insgesamt kam ich auf eine Strecke von 146km. Pro Tageswanderung stieg ich ungefähr 1.000m auf und 1.000m ab. Dabei waren direkte serpentinenartige Auf- oder Abstiege vom Meer bis auf über 800m keine Seltenheit. Hier hätten Wanderstöcke geholfen, um die Knie etwas zu entlasten.

 

Gomera

Blick auf Valle Gran Rey

 

Die Insel ist sehr naturbelassen und kaum touristisch. Das braune Vulkangestein und das Grün der Kakteen dominieren das Farbbild der Insel. Auf den Tagestouren habe ich meistens nur eine Hand voll anderer Wanderer getroffen (meistens Deutsche). La Gomera strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Es gab während der Wanderungen auch kaum Möglichkeiten irgendwo einzukehren oder seine Vorräte aufzufüllen. Man sollte also immer reichlich Wasser und Proviant im Rucksack haben. In den Orten San Sebastian, Playa de Santiago , Valle Gran Rey, Vallehermoso und Hermigua findet man problemlos Apartments (z.B. über booking.com) für ca. 50-55 Euro pro Tag.  In fast allen Restaurants bekommt man frischen Fisch zum guten Preis. Ich empfand die Insel insgesamt als preiswert. Ein paar Sätze Spanisch schaden nicht (schon aus Gründen des Respekts). Zur Not klappte es aber auch mit Englisch.

Karte

Karte (Quelle: Wandertafel vom Ministeria de Agricultura, Alimentation y Media Ambiente)

 

1. Wandertag: San Sebastian – Playa de Santiago (25km)

Ich ließ San Sebastian mit seinen bunten Häusern schnell hinter mir und stieg bis zur Jesusstatue auf (abseits des Wanderwegs), um dort den Cache Vistas Desde San Sebastian zu besuchen.

Blick zurück auf San Sebastian

Blick zurück auf San Sebastian

 

Kakteen und Jesusstatue oberhalb von San Sebastian

Kakteen und Jesusstatue oberhalb von San Sebastian

 

Jesusstatue

Jesusstatue

 

Wanderweg

Wanderweg

 

Unmittelbar am Weg folgten später die Caches Higueral und El Cabrito. In einer kleinen (zu Fuß nicht erreichbaren) Bucht befindet sich ein Kajakcache. Leider hatte ich diesen Cache bei meiner Planung nicht berücksichtigt. In San Sebastian hätte man ein Kajak leihen können (z.B. beim Cache-Owner). Der FTF stand sogar noch aus.

Aussicht

Aussicht

 

Strand

Strand

 

Der GR132 ist insgesamt gut ausgeschildert. Man folgt den rot-weißen Markierungen. Dazu gibt es Wegweiser (auf denen teilweise sogar die Entfernungen angegeben sind). Ich war zum Glück mit einer guten OSM ausgestattet, so dass ich diese Markierungen auch auf meinem GPS wiederfand. Einen Track hatte ich bei gpsies.com leider nicht gefunden.

Wegweiser

Wegweiser

 

Blick ins Tal

Blick ins Tal

 

Ich wanderte oft an verlassenen Häusern und Hütten vorbei. Viele dieser Orte versprühten den Charme solch eines Lostplaces.

verlassene Hütte

verlassene Hütte

 

verlassenes Haus

verlassenes Haus

 

Auf dieser ersten Tour fand ich kaum Schatten. So war ich sehr ausgepowert und die 2 Liter Wasser waren dringend nötig. Fast am Ziel habe ich noch die Dose Tapahuga aufgesucht. Gegenüber befinden sich einige Höhlen im Berg.

Höhle im Berg

Höhle im Berg

 

2. Wandertag: Playa de Santiago – Alajero (14km)

Zunächst stieg ich in die Höhenlagen von Playa de Santiago auf und suchte die Caches Santa Ana und Casa en los acantilados auf einer schönen Küstenwanderung. Anschließend ging es weiter hinauf zum neuen Flughafen, wo auch eine Dose wartete: Aeropurto de La Gomera. Eigentlich war noch der Multi beim alten LP Flughafen geplant (der ein absolutes Highlight sein soll). Ich hatte aber den Fußweg zum Startpunkt unterschätzt. Im nachhinein wäre wohl eine Kombination von Multi und Aufstieg nach Alajero möglich gewesen (bei frühem Start und mit einer ca. 30km Tagesstrecke). Allerdings stand am nächsten Tag die längste Tour des ganzen Urlaubs an, so dass ich eine kleine Runde vorzog.

Blick zurück auf Playa de Santiago

Blick zurück auf Playa de Santiago

 

Der Weg verlief parallel zu den Wasserleitungen und es ging immer weiter hinauf.

 

Gomera12

Landschaft

 

Palme

Palme

 

Da ich den Multi ausgelassen hatte, blieb mir noch Zeit den Tagaragunche in Alajero zu besteigen. Dies war mein Highlight des Tages. Auf dem Gipfel befindet sich eine kleine Kapelle, ein schöner Cache (Buena Vista Isidro) und ich konnte die tolle Aussicht genießen. In Alajero selbst war ansonsten nichts los. Die Restaurants waren geschlossen und das Hotel auch. Mit dem Taxi ging es zurück nach Playa de Santiago.

Berg in Arure

Tagaragunche in Alajero

 

Kapelle auf dem Gipfel

Kapelle auf dem Gipfel

 

Aussicht vom Gipfel (Süden)

Aussicht vom Gipfel (Süden)

 

Aussicht vom Gipfel (Norden)

Aussicht vom Gipfel (Norden)

 

3. Wandertag: Alajero – Valle Gran Rey (32km)

Mit dem Taxi ging es bei Sonnenaufgang zunächst wieder hinauf nach Alajero. Als ich den ersten Wegweiser sah, bekam ich einen Schock: 30km bis Valle Gran Rey. Hier hatte ich bei meinen Planungen eher mit 25km gerechnet.

Wegweiser

Wegweiser

 

Wanderweg

Wanderweg

 

Die Wanderung von Alajero bis nach La Dama war besonders schön. Hier konnte ich sogar einige Bergziegen beobachten. In diesem Teil wohnte außerdem früher ein Einsiedler, der für seine Kaktussuppe berühmt war. Ein weiterer ganz toller Cache befindet sich in einer kleinen LP-Siedlung: Medicus.

Gomera21

Bergziegen

 

Gomera23

Wanderweg

 

Aussichtspunkt

Aussichtspunkt

 

Ich erreichte das kleine Dorf Arguayoda und lief auf einem Schotterweg abwärts in Richtung Küste. Kurz vor La Dama stieg ich steil zur Küste ab, um anschließend direkt wieder aufzusteigen. Hier kommt man gut ins Schwitzen.

Arguayoda

Arguayoda

 

Gomera26

Auf- und Abstieg vor La Dama

 

Schließlich erreichte ich La Dama. Ich kam an einem kleinen Restaurant vorbei. Ansonsten gibt es in La Dama nichts außer Bananen.

La Dama

La Dama

 

Hinter La Dama waren die Wanderwege sehr gut beschaffen, so dass ich schnell voran kam.

 

Abstieg hinter La Dama

Abstieg hinter La Dama

 

Aussicht

Aussicht

 

Am nächsten Strand erwartete mich eine interessante Felsformation im Meer.

 

Strand kurz vor Valle Gran Rey

Strand kurz vor Valle Gran Rey

 

Ruine am Strand

Ruine am Strand

 

Nach dem nächsten Anstieg konnte ich Valle Gran Rey schon sehen. Allerdings ging es trotzdem immer weiter und weiter hinauf. Beim folgenden Abstieg von ca. 800m ins Tal hatte ich starke Schmerzen in den Knien. Ich konnte am Abend kaum noch Treppen steigen. Diese Tour war einfach zu lang. Ich kam knapp vor dem Sonnenuntergang in Valle Gran Rey an und war über 10 Stunden gewandert. Bis zum letzten Abstieg war ich zwar konditionell gut dabei und hatte keinen großen Schmerzen, dieser Abstieg gab mir aber dann den Rest. Ich fiel nur noch ins Bett und hatte nicht mal mehr die Kraft, noch Essen zu gehen.

 

Wanderweg

Wanderweg

 

Das Ziel so nah und doch so fern

Das Ziel so nah und doch so fern

 

Kapelle

Kapelle

 

Abstieg nach Valle Gran Rey

Abstieg nach Valle Gran Rey

 

In Valle Gran Rey befindet sich die größte Cachedichte der Insel. Man läuft am besten vom Hafen (hier ist auch ein kleiner Strand) an der Küste entlang über Playa de la Calera (hier hat mir der Strand am besten gefallen) bis zum FKK-Strand im Norden (vermutlich zu gefährlich zum Schwimmen): Baja del Secreto, Adam&Eva etc. . Das Seitental bietet auch noch einige Caches.

Hautacuperche in Valle Gran Rey

Hautacuperche in Valle Gran Rey

 

Valle Gran Rey

Valle Gran Rey

 

4. Wandertrag: Valle Gran Rey – Arure (10km)

Der anstrengende Aufstieg wurde mir zu Beginn durch zwei Caches versüßt: Principio o fin direkt am Weg und der tolle LP Oldschool.

Ruine

Ruine

 

Blick nach unten

Blick nach unten

 

Oben besuchte ich den Ausguck mit grandiosem Blick auf Valle Gran Rey und die Letterbox mit Bonus in der Nähe eine LP-Hütte.

Valle Gran Rey von oben

Valle Gran Rey von oben

 

FKK-Strand von oben

Strand von oben

 

Überreste

Überreste

 

Die Wanderung auf der Hochebene in Richtung Arure war wunderschön. In Arure ist leider nicht viel los. So ging es zurück mit dem Taxi.

 

Gomera50

Landschaft

 

Wanderweg

Wanderweg

 

Noch mehr Ziegen

Noch mehr Ziegen

 

Arure

Arure

 

5. Wandertag: Arure – Vallehermoso (15km)

Früh morgens ging es mit dem Taxi nach Arure. Vor mir lag eine entspannte Wanderung.

Blick ins Tal

Blick ins Tal

 

Die Landschaft änderte sich etwas. Zunächst tauchten einzelne Bäume auf, dann lief ich durch kleine Wälder. Auch hier kletterten Ziegen an den steilen Hängen herum.

Gomera56

Bäume

 

Ziegen

Ziegen

 

Blumiger Ausblick

Blumiger Ausblick

 

Kleine Ortschaft

Kleines Dorf

 

Wanderweg

Wanderweg

 

Lachender Kaktus

Lachender Kaktus

 

Eidechsen, Libellen und Schmetterlinge konnte ich auch beobachten.

Eidechse

Eidechse

 

Eidechse

Eidechse

 

Eidechse

Eidechse

 

Libelle

Libelle

 

Schmetterling

Schmetterling

 

Kaktusfrucht

Kaktusfrucht

 

Schließlich stieg ich ab nach Vallehermoso. Hinter dem Ort befindet sich der beeindruckende Felsen Roque Cano (Earthcache).

 

Abstieg

Abstieg

 

Blick nach unten

Blick nach unten

 

Vallehermoso mit Roque Cano

Vallehermoso mit Roque Cano

 

Auf dem Dorfplatz von Vallehermoso war viel Trubel. Hier gibt es einen Supermarkt, Restaurants, Hotels etc. . Nach der Wanderung bin ich noch zum 3km entfernten Strand gelaufen. Wegen des starken Wellengangs bin ich allerdings nicht schwimmen gegangen. Hier befindet sich außerdem noch eine etwas verfallene Meeresfestung.

Strand von Vallehermoso

Strand von Vallehermoso

 

Meeresfestung

Meeresfestung

 

Auf dem Rückweg hatte ich eine tolle Aussicht auf den Roque Cano.

Roque Cano

Roque Cano

 

Roque Cano

Roque Cano

 

6. Wandertag: Vallehermoso – Hermigua (26km)

In Vallehermoso muss man etwas aufpassen, weil zwei Wanderwege durch den Ort führen. Neben der Inselumrundung beginnt bzw. endet hier die Inseldurchquerung. Ich stieg zunächst auf zum Fuße des Roque Cano.

 

Aufstieg zum Roque Cano

Aufstieg zum Roque Cano

 

Roque Cano

Roque Cano

 

Beim Anstieg hinter dem Stausee von Las Rosas wurden die Schmerzen in meinem linken Knie sehr groß (immer noch als Folge der langen Tour nach Valle Gran Rey). Ich konnte kaum mehr auftreten. Hier hatte ich überlegt, die Umrundung abzubrechen. Ich lief ganz langsam weiter und versuchte mein linkes Bein möglichst gerade zu halten. So erreichte ich schließlich den Garajonay Nationalpark und konnte die zugehörige Dose finden. Für einen Besuch blieb mir keine Zeit. Die Schmerzen hatte ich aber inzwischen wieder einigermaßen herausgelaufen. Es ging wieder zügiger weiter und ich stieg ab nach Santa Catalina. Hier befindet sich eine riesige Bananenplantage am Meer.

Abstieg nach Santa Catalina

Abstieg nach Santa Catalina

 

Bucht von Santa Catalina

Bucht von Santa Catalina

 

Bananenplantage in Santa Catalina

Bananenplantage in Santa Catalina

 

Da ich wieder schmerzfrei war, nahm ich sogar einen kleinen Umweg für den LP Swimmingpool in Kauf. Ich wurde nicht enttäuscht. Ein toller Ort, der von den Einheimischen oft zum Schwimmen genutzt wird.

Swimmingpool

Swimmingpool

 

Haus am Swimmingpool

Haus am Swimmingpool

 

Es folgte ein Aufstieg entlang der Straße. Hierbei konnte ich noch einige Blumen fotografieren. Der Wanderweg führt leider nicht direkt durch Hermigua. Ich musste also ein paar zusätzliche Kilometer in Kauf nehmen, da mein Hotel auf dem gegenüberliegenden Hügel lag. Jetzt trennte mich nur noch ein Berg von meinem Ziel San Sebastian.

Blume

Blume

 

Blume

Blume

 

Blume

Blume

 

Kurz vor Hermigua konnte ich auch noch einen Cache finden: Snuderbiller Las Nuevitas.

 

Hermigua

Hermigua

 

Hinter diesen Bergen wartet San Sebastian

Hinter diesen Bergen wartet San Sebastian

 

7. Wandertrag: Hermigua – San Sebastian (24km)

Meine Beine hatten sich zum Glück wieder erholt. Hinter Hermigua stieg ich bis zur Höhe von 850m auf. Der letzte Berg der Tour war erklommen. San Sebastian konnte ich auf der anderen Seite leider noch nicht sehen. So stieg ich auf Schotterwegen ab.

Blick zurück

Blick zurück

 

Kurz vor dem Gipfel

Kurz vor dem Gipfel

 

Ausblick

Ausblick vom Gipfel

 

Abstieg

Abstieg

 

Die letzten 10km läuft man auf asphaltierten Straßen. Dies tat meinen Füßen gut und ich kam schnell voran. Das Ziel war so langsam zum Greifen nah. Unterwegs wurde ich noch von einem Hund verfolgt. Irgendwie hatte hier fast jeder einen kleinen Wachhund, der laut bellen konnte, aber ansonsten zum Glück friedlich blieb.

 

Ende des Schottwegs/ab hier nur noch Asphalt

Ende des Schottwegs

 

ab jetzt nur noch Asphalt

ab jetzt nur noch Asphalt

 

kleiner See

kleiner See

 

Wachhund

Wachhund

 

Bar

Bar

 

Haus unter Palmen

Haus unter Palmen

 

Kirche in San Sebastian

Kirche in San Sebastian

 

Nach 7 Wandertagen und fast 150km war es geschafft! Ich war stolz wie Oskar, dass ich trotz aller Strapazen durchgehalten habe. Zum Abschluss suchte ich noch den Cache am Leuchtturm (Faro de San Sebastian).

Aufstieg zum Leuchtturm

Aufstieg zum Leuchtturm

 

Leuchtturm von San Sebastian

Leuchtturm von San Sebastian

Written by Geoinspektor

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