Eine Woche verbrachte ich auf der Hauptinsel der Azoren.
3.11.
Ich wanderte im Westen und umrundete einen beeindruckenden Vulkankratersee. Die Hinfahrt sollte eigentlich mit dem Bus erfolgen (extra früh aufgestanden). Leider verwirrte mich das chaotische Bussystem aber zu sehr. Also ging es mit dem Taxi zum Startpunkt. Bei Regen und Nebel startete ich, schnell besserte sich das Wetter aber und gab die tolle Aussicht frei. Die kleine Ortschaft Sete Cidades erreichte ich durch einen kurzen Abstieg nach Mosteiros und durchquerte dann einen engen 1,3km langen Tunnel mit der Taschenlampe zum See. Am See erwartete mich die pure Ruhe und Idylle. Ich erholte mich am Ufer von der Tour, drehte dann noch eine kleine Runde durch Sete Cidades und fuhr schließlich mit dem Bus zurück. Abends fand ich eine urige Sportbar und konnte sogar noch Bundesliga schauen.
4.11.
Ich fuhr mit dem Bus nach Agua d’Alto und startete meine Wanderung in Richtung Lagoa do Fogo. Zunächst ging es anstrengend in die Höhe, bis ich auf einen schönen Levada Wanderweg traf. Diesem Weg folgte ich bis zum See, wo ich einen Regenbogen beobachten konnte. Rund um den See waren viele Möwen-Nester und die Schreie der Möwen rundeten das tolle Naturerlebnis ab. Ich stieg immer weiter auf und genoss schließlich vom Kraterrand einen tollen Weitblick. Der Gipfel Pico da Vela war nicht weit entfernt und so verliess ich die geplante Route, um diesen Gipfel noch zu bezwingen. Der Weg führte teilweise direkt am Kraterrand vorbei, war aber nicht schwer. Nur das Wetter wurde immer schlechter. Den Gipfel erreichte ich bei strömendem Regen. Der tolle Rundumblick war leider nur zu erahnen. Da ich langsam auskühlte, konnte ich auch nicht lange auf bessere Sicht warten. Ich entdeckte einen Weg, der direkt nach Villa Franca führt. Der Mut zu diesem alternativen Rückweg wurde belohnt und ich erreichte schließlich Villa Franca mit einer schönen Kapelle in den Höhenlagen.
5.11.
Heute ging es mit dem Bus weiter nach Furnas. Ich stieg auf zum Pico do Ferro und genoss die schöne Aussicht auf den Lagoa das Furnas. Anschließend besuchte ich die dampfenden Quellen am Seeufer, in denen der traditionelle Cozido (Eintopf) gegart wird. Ich wanderte noch etwas am See entlang und am Abend gab es zur Belohnung den Cozido.
6.11.
Heute fuhr ich mit dem Taxi zu einem Aussichtspunkt oberhalb von Furnas und wanderte von dort zum Pico da Vara (höchster Gipfel auf Sao Miguel mit 1.100m). Die Wanderung war eher gemütlich, die Steigung sehr gemächlich. Ich kam an einem Windpark vorbei und konnte hin und wieder ein paar tolle Aussichten durch den Nebel genießen. Leider war der Gipfel auch total Wolken verhangen. Hier traf ich einen Wanderer, der mich dann einen Teil des Rückwegs begleitete. Der Himmel klarte auf und ich hatte auf dem Abstieg einen schönen Weitblick. Am Ausgangspunkt wurde ich dann freundlicherweise mitgenommen, so dass ich mir das Taxi sparen konnte. In Furnas schaute ich mir dann noch (neben dem See) die zweite Stelle mit den kochenden und rauchenden Quellen an.
7.11.
Heute fuhr ich mit dem Bus nach Gorreana zur einzigen europäischen Teeplantage. Ich wanderte durch die Plantage zum Lagoa Sao Bras in den Höhenlagen. Nach dem Abstieg besuchte ich das Teemuseum und probierte den europäischen Tee. Ich hätte mir eine richtige Teeprobe gewünscht, das ganze war aber eher rustikal gehalten. Dafür war der Tee umsonst. Der Bus zurück fuhr (warum auch immer) an mir vorbei ohne zu Halten. Dafür hatte ich wieder Glück und wurde von einem netten Paar nach Furnas zurück genommen.
8.11.
Heute wanderte ich (am letzten Tag auf Sao Miguel) von Furnas nach Povoacao. Zunächst ging es hoch zu einem Aussichtspunkt oberhalb von Furnas, es folgten zwei kleine Gipfel und dann ein langer Abstieg auf schmalem Pfad durch den „Dschungel“ nach Ribeira Quente. Hier musste ich auf jeden Tritt achten, so dass es sich am Ende etwas zog. Am Meer machte ich dann eine Pause und genoss die tosende Brandung. Es folgte der schönste Teil der Wanderung: hoch entlang der Küste mit tollen Ausblicken. Irgendwann ging der Wanderweg in die Straße über und ich erreichte Povoacao ziemlich erschöpft (fast 1.000m hoch und 1.000m runter). Kein Spaziergang! Dafür belohnte ich mich am Ziel mit der Spezialität Fofas da Povoacao (Teigtasche mit Vanillepudding gefüllt und Buttercreme verziert). Zurück ging es mit dem Taxi (kurze Fahrt, nicht teuer/Bus wäre später auch noch gefahren).
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