Vom 13. bis zum 17.11. besuchte ich Pico.
13.11.
Heute musste ich noch vor Sonnenaufgang aufstehen, da mein Bus bereits um kurz nach 7 Uhr von Capelo nach Horta fuhr (Schulbus). In Horta nahm ich um 9 Uhr die Fähre nach Madalena und erreichte Pico nach rauem Seegang (sehr stürmischer Tag) um 9:30 Uhr. Ich nahm ein Taxi nach Caldeleira und wanderte durch das Weinanbaugebiet zurück nach Madalena. Eine Weinprobe und Führung beim Winzer verpasste ich leider knapp (ist aber für Donnerstag vorgemerkt). Der Gipfel war heute leider den ganzen Tag in Wolken verhüllt.
14.11.
Der Tag startete mit einem Frühstück mit lokalen Spezialitäten. So konnte ich den berühmten Käse von Sao Jorge probieren. Anschließend nahm ich den Bus nach Santa Luzia und wanderte zunächst durch den „Dschungel“ nördlich der Hauptstraße. Später kreuzte ich wieder die Hauptstraße und stieg zur Küste ab. Es folgte ein schöner Küstenpfad der später auf beeindruckend geprägtem Vulkangestein verlief. Meistens waren wellenförmige Muster zu erkennen. Und sogar der Gipfel von Pico war um die Mittagszeit mal nicht wolkenverhangen. Nach einem kurzen Aufstieg an der Straße entlang, folgte noch ein schöner Abstieg durch ein Weinanbaugebiet. Ich erreichte am Ende das Weinmuseum in Lajido, wo der lokale Weinbau vorgestellt wurde. Eine kleine Weinprobe mit netten Ausführungen gab es neben der Theorie auch noch. Weiter ging es mit dem Taxi nach Cais do Pico (Bus wäre erst in drei Stunden gefahren). Der Taxifahrer konnte mir auch noch einiges aus erster Hand berichten, da er selbst auch Wein anbaut (Weisswein ist die Spezialität von Pico, Topwein ist Frei Gigante). In Cais do Pico drehte ich noch eine kleine Runde und besuchte das Walfangmuseum am Hafen. Hier beeindruckten mich besonders die Fotos aus Zeiten des Walfangs an gleicher Stelle (das Museum war früher eine Wal-Verarbeitungsfabrik). Heute sind die Bürgersteige noch mit Walmotiven verziert.
15.11.
Heute stieg ich von Cais do Pico relativ steil zum Lagoa do Capitao auf 1.000m auf. Der Aufstieg lief konditionell sehr gut, nur das Wetter spielte leider heute überhaupt nicht mit. Es regnete den ganzen Tag. Es ging mit leichtem Nieselregen los, verschlimmerte sich in den Höhen aber zu Starkregen und heftigem Wind. Die Wolken begannen ab etwa 400m, d.h. auch keinerlei Aussicht. Der schöne Blick vom See zum Gipfel von Pico blieb mir also leider verwährt. Am See hatte ich vielleicht eine Sichtweite von 5m. Der Abstieg verlief zunächst ein Stück die Straße entlang, dann konnte ich wieder auf einen schönen Wanderweg abbiegen. Unterhalb von 400m hatte ich dann auch wieder Blick aufs Meer. Es folgte ein netter Abstieg entlang eines kleines Baches zum Meer und dann ein Küstenpfad zurück nach Cais do Pico. Komplett durchnässt und gezeichnet von 1.000m Aufstieg und 1.000m Abstieg kam ich an meiner Unterkunft an.
16.11.
Heute nahm ich den Bus nach Prainha Baixo und drehte eine kleine Runde durch den Ort. Anschließend nahm ich den Bus zurück nach Madalena zur Besichtigung und Weinprobe bei der Weinmanufaktur von Pico. Zum Abendessen gab es leckere Meeresfrüchte.
17.11.
Am letzten Tag auf Pico drehte ich eine große Runde in den Höhenlagen von Madalena. Ich kam an der Grotte (Lavatunnel) vorbei und schaute mal kurz rein. Bis mittags war auch der Gipfel von Pico ausnahmsweise nicht komplett wolkenverhüllt. Ich musste wieder einer Horde von Kühen ausweichen (vor dem Zuchtbullen hatte ich dann doch etwas Respekt) und mir lief noch eine schöne Raupe (Totenkopfschwärmer) über den Weg. Kurz nach meiner Rückkehr am späten Mittag fing es an zu Regnen und meine Fähre ging wenig später zurück nach Faial. Bei einem frühen Start wäre heute sogar die Picobesteigung möglich gewesen. Die Wettervorhersage sagte allerdings gestern noch ganz was anderes und bei den ständigen schnellen Wetterumschwüngen war mir die Tour zu riskant (besonders ein Abstieg auf nassem anspruchsvollem Untergrund). So gibt’s zumindest ein Grund nochmal wiederzukommen.
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